Page 13 - Mitteilungsblatt 2021 Sommer
P. 13

Fachbericht                                                                                 13




          Errichtung einer Sprinkleranlage im Sägewerk IBH


          in Harperscheid


           Im  Februar  2019  wurde  bei  einem  Großbrand,
           der laut Gutachten an mindestens 2 Stellen aus-
           gebrochen war, die Produktion lahmgelegt. Die
           Geschäftsleitung  beschloss  wenig  später,  den
           Betrieb am Standort wieder aufzubauen.
           Von Seiten der Baubehörde und auch der Versi-
           cherung  war allerdings der Einbau einer Sprinkler-
           anlage  Voraussetzung  für  die  Wiederinbetrieb-
           nahme des Sägewerkes. Somit gab es keine Alter-
           native und es wurde eine Firma gesucht, die diese
           Sprinkleranlage montiert.
           Im  Oktober  2019  wurde    auf  der  Starkholzlinie
           schon wieder gesägt und im Sommer 2020 hat die
           Firma  ABBS  die  Betriebsferien  genutzt,  um  die
           Anlage über den Maschinen zu installieren. Wegen
           der unbeheizten Hallen wurde eine sogenannte
           Trockenanlage eingebaut . Das bedeutet, dass das
           Löschrohrsystem mit Druckluft (3.5Bar) gefüllt ist                               Sprinklerzetrale
           und  sobald  ein  Sprinklerkopf  platzt,  muss  das
           Wasser aus der Sprinklerzentrale in 60 Sekunden
           in der am weitest entfernten Stelle ankommen.
           Es wurde ein Gebäude namens „Sprinklerzentrale“ errichtet .
           Darin stehen 2 Redundante Dieselmotoren mit je 190 KW Lei-
           stung, eine Sprinklerzentrale und eine Brandmeldeanlage mit
           Feuerwehrbedienfeld. Außen hängt ein Feuerwehrschlüssel-
           kasten, der sich bei einem Alarm öffnet und dann kann die
           Feuerwehr  mit  einem  Spezialschlüssel  eine  Klappe  öffnen  ,
           wohinter sich der Schlüssel befindet , mit dem die Feuerwehr
           in die Zentrale kommt. Darin finden sich die Laufkarten und die
           Informationen über den Brandherd und die Auslösefaktoren.
           Direkt  neben  der  Zentrale  ist  ein  verzinkter  Stahltank    mit
           einem  Wasserspeicher  von  680  Kubikmeter  Inhalt  errichtet
           worden. Erbaut wurde die Anlage nach VDS Norm, weil nicht
           alle Versicherer eine geringere Norm akzeptieren wie z.B. EU
           Norm und dies kann im Falle eines Wechsels zu anderen Versi-
           cherern dazu führen, dass eine Anlage nach EU Norm gewertet
           wird, als ob gar keine Anlage eingebaut wäre!
           Somit  wurden  unter  dem  Dach,  Podesten,  und  Vordächern
           1448 Sprinklerköpfe in 5 Leitungsnetzen installiert. Die beiden
           Dieselmotoren müssen  jede Woche versetzt 30 Minuten Test
           laufen  und  die  Leitungen,  Schieber,  Kompressoren  usw.
           geprüft werden.
           Zudem wurde eine Brandmeldeanlage installiert, die bei Alarm
           die Feuerwehr über eine sogenannte Standleitung informiert.
           Alle Arbeiten werden in einem Betriebsanlagenbuch niederge-
           schrieben,  das  wiederum  bei  Prüfungen  vorgelegt  werden
           muss. Rund herum wurden Knopfauslöser, optische und akus-
           tische Sirenen installiert.
           Laut Hersteller ist so eine Anlage mit Sprinklern ein guter Feu-
           erschutz. Erfahrungen haben gezeigt, dass wenn ein Sprinkler
           durch Brandeinwirkung platzt, nur noch maximal 3 Sprinkler
           im Umfeld platzen und dadurch 95 % aller Brandherde in der
           Entstehung eliminiert werden.
           Bleibt nur zu hoffen das dem so ist, weil die Gesamtkosten von
           etwa 1 Mio. € schließlich kein Pappenstiel sind.
                                       Autor: Alexander Steffens
   8   9   10   11   12   13   14   15   16